Wie ich meinen Unterricht plane

First things first: Das Ganze bezieht sich eher auf Mathematik. Wir haben seit drei Jahren einen neuen Lehrplan (LehrplanPlus). Es wurde Zeit, dass ich meine über die Jahre erstellten Pläne überarbeite. Das mache ich schon die letzten drei Jahre und langsam kommt ein System dabei heraus.

Wir haben bei uns an der Schule in jedem Zimmer WLAN und einen Laptop für die LuL. Alle SuS unserer Schule haben Laptops zum Arbeiten. Ich nehme trotzdem mein eigenes Laptop (Chromebook acer c720) mit in die Klasse. Das c720 ist klein, leicht und so gut wie „instand on“. Ist es kaputt: Neues Gerät, anmelden, alles da. Zu Hause arbeite ich an einem Mac mini 2012.

Alle Pläne und Vorbereitungen mache ich in Google Drive mit den entsprechenden Anwendungen (Text, Tabellen, Präsentationen). Das hat für mich den Vorteil, dass ich Dinge schnell für SuS freigeben kann. Wenn Fehler in meinen Dateien sind, kann ich die schnell berichtigen und die SuS haben immer die aktuelle Fassung.

Viele der Dokumente verlinke ich zusammen mit (manchmal eigenen) Videos und weiteren Übungsmaterialien in meinem Wiki.

So, jetzt zur Planung: Zusammen mit den KuK aus den anderen Fächern wird grob besprochen, wann welches Thema für die einzelnen KuK relevant wird. Mit Mathe gibt es da relativ wenig Überschneidungen. In InV (Informationsverarbeitung) arbeite ich da schon mehr mit meinen KuK zusammen (Recherche im Netz, Bewerbung schreiben, Tabellenkalkulation, …).

Jetzt nehme ich mir einen Zettel und schreibe mir auf, welche Zeit ich für welches Thema verwenden will. Ich neige leider dazu, Themen zu lange zu besprechen. Ich möchte, dass die SuS „verstehen“, was ich da mache. Und da läuft mir oft die Zeit weg. Außerdem gibt es ja in Mathe auch 1000 Dinge, die man noch erwähnen, erzählen, beschreiben oder besprechen könnte. Alles ist (für mich) interessant zu wissen. Deshalb mein wichtigstes Ziel: „Bleibe in der Zeit!“.

Jetzt werden die Themen auf die Wochen verteilt. Das mache ich mit einer Vorlage.

Da sind die Ferien schon drin und auch ein grober Plan für die Schulaufgaben. Verschiedene Themengebiete sind verschieden farbig. Die Kästen um einzelne Felder sind ToDos.

Die einzelnen Gebiete (jaja, eigentlich „Lernbereiche“) werden dann in Teilgebiete zerlegt und vorbereitet.

In Google Drive gibt es dann für jeden Lernbereich einen Ordner, der mit Material gefüllt wird.

Die Präsentationen (gelb) dienen als „Tafelanschrieb“. Die anderen Dateien sind meist Aufgaben oder Arbeitsblätter. Viel von diesem Inhalt wird in mein DokuWiki verlink:

Wenn das Schuljahr beginnt und der Terminkalender für das erste Halbjahr herumgereicht wird, erstelle ich mir einen Kalender, in dem nur die Sachen drin stehen, die für mich und meine Klassen relevant sind. Wir haben auch einen gemeinsamen Online-Lehrerkalender. Aber da stehen zu viele Termine drin:

Für mich ist vor allem wichtig, wann Unterricht — aus welchen Gründen auch immer — nicht stattfinden kann. Das wird mit verschiedenen Farben gekennzeichnet. Der schwarze Balken links an der Seite ist der Fortschritt, damit ich nicht immer schauen muss, in welcher Woche wir sind.

Um das Zeitproblem in den Griff zu bekommen und um auch im Nachhinein noch sehen zu können, was ich in welcher Stunde gemacht habe, lege ich für jede Klasse noch ein Tabellenblatt mit stundengenauer Einteilung an:

Im Kopfbereich stehen die allgemeinen Infos zur Klasse und die Anzahl der Leistungsnachweise. Dort steht dann auch oft ein Hinweis an mich. Sachen, die ich nicht vergessen darf oder Hinweise an die SuS. Die werden dann nach Erledigung gelöscht. Spalte A ist wieder Countdown. Spalte C ist die jeweilige Wochenstunde. Spalte D das Thema bzw. der Lernbereich, das/der in dieser Zeit gemacht werden sollte. Spalte E trage ich nach Ende der Stunde ein. Entweder ich habe das gemacht, was ich laut Plan machen sollte (v) oder eben nicht (x). Mittels Autoformat wird dann grün oder rot gefärbt. Spalte F mit dem Inhalt der Stunde. Spalte H mit Bemerkungen.

Diese Methode hilft mir doch sehr, im Plan zu bleiben und die Zeit nicht mit Sachen zu vergeuden, die nicht „prüfungsrelevant“ sind :)

Für kleinere Tasks gibt es dann noch todoist. Meine Noten trage ich noch  ganz oldschool in ein Heft ein. In der Schule haben wir den „Notenmanager“, dem ich aber nicht so recht über den Weg traue.

Da ich doch fast alles Online habe, kann ich mit jedem Rechner und auch mit dem Handy ständig darauf zugreifen. Auch, wenn „mein“ Rechner nicht verfügbar ist, kann ich immer noch sehr gut arbeiten.

Was ich gern hätte: Das Umplanen ist doch recht umständlich. Will ich einen Lernbereich zeitlich verschieden, so ist das nicht so leicht möglich. Die Ferien, die Wochenstunden. Vielleicht gibt es da bessere Alternativen.

Noch einmal: Ich muss das so machen, sonst rennt mir immer die Zeit davon.

2 Gedanken zu „Wie ich meinen Unterricht plane“

  1. Kannst du vielleicht mal über deinen Umgang mit Todoist schreiben?
    Insgesamt ähnelt dein Workflow sehr dem meinen.
    Ich überlege, ob ich die von dir erwähnten „kleinen Tasks“ bei als Notiz in mein Unterrichtsmaterial einfüge oder in meinem Taskmanager (bei mir das sehr empfehlenswerte MLO).

    Nachteil am Taskmanager: Da ich nicht bei jeder Klasse Tasks zusätzlich zum „normalen Unterricht“ habe, mache ich ihn nicht immer auf, dadurch übersehe ich dann die notierten Tasks eher, außer ich mache mir extra einen Reminder rein, der zur eingestellten Zeit aufpoppt.

    (Ich hoffe, der Kommentar zu einem zwei Jahre alten Beitrag wird noch gelesen :) )

  2. Hi.

    Aufgaben, die unmittelbar eine Klasse betreffen, schreibe ich einfach in die nächste/entsprechende Zeile in die Tabelle für die entsprechende Klasse. Diese Tabelle öffne ich i.d.R. am Anfang jeder Stunde. Dort trage ich auch Hausaufgaben ein oder wenn ich Organisatorisches zu tun habe.

    Todoist verwende ich für Aufgaben, die den schulischen Alltag betreffen. Klassenübergreifend. Ich trage dort auch wiederkehrende Dinge ein, wie zum Beispiel das Eintragen von Veränderungen am Netzwerk ins Wiki oder die monatlichen Belehrungen.

    Todoist schaue ich dann immer morgens zu Hause beim Kaffee, beim Eintreffen in der Schule, in der Pause und vor dem nach Hausegehen durch. Zu Hause dann am Schreibtisch und am Abend noch ein letztes Mal.

    Ich trage auch Dinge sofort in Todoist ein, damit sie aus dem Kopf sind. Listen gibt es bei mir nur drei: Privat, Schule, Wiederkehrend. Mehr brauche ich nicht.

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